Freie Projekte: Ausstellung: Ursula Bertram "Zeitarbeit II"
Am 6. Mai wird im Museum am Ostwall in Dortmund die Ausstellungsperformance
der Künstlerin Ursula Bertram eröffnet.
Die Künstlerin ist durch ihre ungewöhnlichen Arbeiten mit "authentic
living ready-mades" bekannt geworden. In ihrer Ausstellungsperformance
"Lügen Hühner?" Kunsttage Trier arbeitete sie bereits
1996 mit Hühnern und den Betrachtern als unfreiwilliges Ausstellungsobjekt.
In ihrer neuen Ausstellung, nach Zeitarbeit I in Venezuela und dem Kunstprojekt
US 3 in den USA und Russland, stellt sie die Frage der Arbeit in den Mittelpunkt.
Ursula Bertram extrahiert Wirtschaftsprozesse in eine künstlerische
Parallelwelt. Kooperation, Arbeitsprozess, Engagement, Fähigkeit und
Zeitablauf entblößen sich visuell in der wolligen Farbmixtur
von Strickwürsten, die den Museumsraum langsam einkreisen.
In der Dortmunder Ausstellung wird der Betrachter Zeuge eines Produktionsprozesses,
dessen Endprodukt bunte Wollwürste sein werden. Während der Öffnungszeiten
des Museums stricken sechs Schwarzstrickerinnen auf sechs weißen Stühlen
sitzend mit sechs gleichen Stricklieseln in schwarzer Wolle. Jeder Außenstehende
kann die Strickliesel für 60 Minuten übernehmen und sich in die
Produktion mit farbiger Wolle einstricken. Nach einer Stunde wird der Faden
durchschnitten und die Fremdarbeit auf Zeit entlohnt mit 5 Euro. Es wird
11 Tage lang unablässig gestrickt zu den Öffnungszeiten des Museums.
Rund 300 Meter Strickwürste schieben sich in 6 Reihen sukzessiv über
die Stahlstäbe an der Wand des Ausstellungsraums. Zur Finissage entsteht
ein Katalog.
Vernissage am Donnerstag, den 6. Mai 2004, um 19.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Rosemarie E. Pahlke, stellv. Direktorin des Museum
am Ostwall, Dortmund
Einführende Worte: Marina Schuster, M.A., museum kunst palast, Düsseldorf